Krankheitsbild:

Morbus Parkinson, meist einfach Parkinson genannt, wird allgemein als langsam fortschreitende neurologische Erkrankung bezeichnet. Der Krankheitsverlauf ist degenerativ und wirkt direkt auf das EPS (Extrapyramidales System) ein, in dem alle Steuerungsvorgänge der Motorik ablaufen. Kennzeichnend für die Degeneration bei Morbus Parkinson ist das Absterben der Neuronen in der Substantia Nigra (Teil des Mittelhirns) in dem die Dopamin-Synthese stattfindet. Dies führt zu Dopamin-Mangel. Da das Extrapyramidalmotorische System (für alle Steuerungsvorgänge der Motorik verantwortlich) durch Dopamin beeinflusst wird erzeugt der Mangel in diesen Bereichen, neben anderen, noch genauer zu erforschende Störungen die für das Auftreten der bekannten Kardinalsymptome mitverantwortlich gemacht werden.

Die Kardinalsymptome werden medizinisch als „Parkinson-Trias“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Tremor (Muskelzittern), Rigor (Muskelerstarren) und Bradykinese (Bewegungshemmung). In einigen Fachpublikationen wird auch die Akinese (Bewegungslosigkeit) als dritter Punkt des Trias genannt. Doch hierzu kommt es meist erst im weit fortgeschrittenen Zustand.

In der Praxis von Parkinson-Patienten zeigt sich die Symptomatik meist durch Zittern in Ruhestellung, häufig sind die Hände betroffen, Bewegungsarmut in Verbindung mit Gleichgewichtsstörungen und wackligem Gang verbunden mit Muskelsteifheit. Mit Fortschreiten der Erkrankung fällt das Sprechen immer schwerer und es kommt zur Bradyphrenie (Verlangsamung der Hirntätigkeit).

Mögliche Begleitsymptome sind Schmerzen an Gelenken und Muskeln, orthostatische Hypotonie, hierbei verursacht der rasche Wechsel von liegender zu stehender Position einen kurzen Abfall des Blutdrucks, sexuelle Dysfunktionen, Funktionsstörungen der Blase und häufig Hyposmie (teilweiser Verlust des Geruchssinns). Im psychischen Bereich kommt es zu depressivem Verhalten. Bradyphrenie (Verlangsamung geistiger Funktionen), Halluzinationen können sich einstellen und demenzartige Störungen.

Morbus Parkinson tritt in den meisten Fällen im fortgeschrittenen Alter auf. Laut verschiedener Statistiken sind nur rund 10 Prozent aller Erkrankten jünger als 40 Jahre. Bei Menschen älter als 60 ist einer von 100 betroffen in der Gesamtbevölkerung ist es einer von 10.000.


  Fachliteratur zum Thema:

Die Kraft der körpereigenen Hormone nutzen - Roman Berger >>

mögliche Therapieformen:

Bis heute ist noch keine Therapie zur ursächlichen Behandlung von Morbus Parkinson entdeckt worden. Alle bisherigen Therapiemaßnahmen haben die Linderung der Symptome zum Ziel. Neben physiotherapeutischen Maßnahmen zu Unterstützung der Mobilität werden häufig L-Dopa-Präparate verabreicht, die es inzwischen in zahlreichen Varianten gibt. Auch Dopaminagonisten zur Stimulierung der Dopamin-Rezeptoren werden eingesetzt, ebenso COMT-Hemmer, die das Enzym COMT (Catechol-O-Methyltransferase) hemmen, das Dopamin und Levodopa abbaut.
Meines Erachtens könnte bei vielen Parkinson-Patienten der Ausbruch der Erkrankung und das Fortschreiten der Symptomatik dahingehend hinausgeschoben werden, wenn so früh wie möglich die hormonellen Dysbalancen diagnostiziert und umgehend reguliert werden. Die Erkrankung völlig aufzuhalten werden wir erst in der Lage sein, wenn die Hormonforschung uns weitere Einblicke in die Entstehung von Morbus Parkinson gibt, doch unser heutiges Wissen kann bereits helfen den Parkinson-Patienten einige weitere störungsfrei Lebensjahre zu geben.

Auszug aus dem Buch „Mein neues Hormonverständnis – Basis aller hormonell bedingten Erkrankungen“ von Dr. Ricardo Borelli, mit freundlicher Genehmigung des Autors.