Alkoholprobleme im Osten größer

Viele Jugendliche nehmen bisweilen gerne Alkohol zu sich, in einigen Fällen kommt es zum Alkoholmissbrauch. Nach einer neuen Studie ist dieser bei den so genannten "Wendeverlierern" in den neuen Bundesländern überdurchschnittlich weit verbreitet. Bei einem Drittel der Jugendlichen mit Alkoholproblemen spielte die schlechte wirtschaftliche Situation ihrer Eltern nach der Wende eine Rolle, ergab die Untersuchung der Jenaer Psychologin Karina Weichold. Die Wissenschaftlerin hatte für ihre Dissertation den Alkoholkonsum von 434 Jugendlichen untersucht, die 1989 etwa 13 bis 14 Jahre alt waren.

Allgemein warnen Experten schon seit Jahren vor dem Missbrauch von Alkohol, dessen Folgen nach wie vor unterschätzt werden. Rund 9,3 Millionen Deutsche trinken gefährlich viel, warnen Suchtexperten. Doch wie viel darf man? Die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren hat Richtwerte herausgegeben. Für Frauen liegt der Grenzwert bei 20 Gramm reinen Alkohols täglich. Männer können zwischen 30 und 40 Gramm vertragen, da sie meist eine kräftigere Körperstatur haben und Alkohol besser abbauen.

Zum Vergleich: 10 Gramm Alkohol stecken den Angaben zufolge in einem Achtelliter Wein oder einem doppelten Korn. Ein Drittel Liter Bier enthält 13 Gramm Alkohol. Körperliche und soziale Schäden durch Alkoholmissbrauch haben rund 2,7 Millionen Deutsche davongetragen. Als Alkohol abhängig gelten 1,6 Millionen. Rund 40.000 Todesfälle jährlich stehen direkt oder indirekt mit Alkohol in Verbindung.

Das Trinken gefährdet neben der Gesundheit vor allem auch die sozialen Beziehungen. Besonders die Bindungen zu nahen Angehörigen würden oft zerstört, so die Hauptstelle. Schätzungsweise vier Millionen seien als Angehörige von dem Problem mit betroffen.

 

 

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