Es gibt zu wenig Andrologen in Deutschland

So wird jedenfalls Eberhard Nieschlag, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA) in der Presse zitiert. Nach seinen Angaben stehen den rund 40 Millionen Männern in der Bundesrepublik gerade mal 300 Andrologen zur Verfügung. So übernehmen andere Fachärzte die Männerbehandlung mit, doch die angebotenen Diagnostiken und Therapien sind zum Teil unqualifiziert, so Nieschlag. Zur Zeit wird der Bereich der Andrologie vor allem von Urologen, Fachärzten für innere Medizin oder Hautärzten übenommen.

Leider ist aber die Fachbezeichnung "Androloge" noch nicht anerkannt und so fordert Nieschlag die "führungsfähige Bezeichnung Andrologie" offiziell einzuführen. Nur so könnten sich Patienten orientieren und die entsprechend ausgebildeten Ärzte aufsuchen. Natürlich müssen auch die Andrologen mit anderen Fachärzten eng zusammen arbeiten. Bei Sexual- oder Fortpflanzungsproblemen ist eine enge Zusammenarbeit mit den Gynäkologen von Natur her gegeben. Nieschlag wird hierzu wie folgt zitiert: „Die Diagnostik verlange hier nicht nur eine gründliche körperliche Untersuchung, sondern auch wiederholte spermatologische Laboranalysen und genetische und molekularbiologische Untersuchungen. Leider begnügt man sich in einigen reproduktionsmedizinischen Zentren mit einem Gläschen mit Samenflüssigkeit.“ Und das alleine reicht weder für eine vernünftige Diagnose noch für eine sinnvolle Therapie aus.

 

 

>zurück zum Archiv-Index