Das neue Potenzmittel heißt Cialis - noch schnellere Wirkung aus dem Labor?

Seit einer knappen Woche ist ein neues Mittel gegen Potenzstörungen auf dem Markt: Es heißt Cialis. Die Potenzpille mit dem Wirkstoff Tadalafil, das dem alteingesessenen Mittel Viagra Konkurrenz machen möchte, soll länger wirken als Viagra und bereits nach 16 Minuten anschlagen. Das teilte das in Bad Homburg ansässige Pharmaunternehmen Lilly mit. Vier der verschreibungspflichtigen Tabletten kosten knapp 50 Euro.

Cialis ist wie Viagra ein so genannter Phosphodiesterase-5-Hemmer und bewirkt damit eine bessere Durchblutung der Schwellkörper. Der Wirkstoff Tadalafil habe jedoch eine grundlegend andere Struktur als der von Viagra, zitiert Lilly den Leiter der deutschen Studien, Prof. Hartmut Porst aus Hamburg. Das Molekül habe eine Halbwertszeit von 17,5 Stunden. Das ermögliche den Betroffenen "einen zeitlichen Freiraumfür sexuelle Aktivitäten". Die Verträglichkeit sei an 4000 Patienten getestet worden. Häufigste Nebenwirkungen seien bei 14 Prozent der Testpersonen Kopfschmerzen und bei 10 Prozent Sodbrennen gewesen. Cialis darf keinesfalls gleichzeitig mit Nitraten, die beispielsweise in Herzmedikamenten vorkommen, eingenommen werden, warnt Lilly.

Bislang sind neben Viagra zwei weitere Potenzpillen auf dem deutschen Markt. Die beiden Mittel Uprima vom Pharmaunternehmen Abbott und Ixense von Takeda Pharma enthalten beide denselben Wirkstoff Apomorphinhydrochlorid. Dieser wirkt im Gegensatz zu Viagra und Cialis auf das Gehirn. Dort stimuliert er den Botenstoff Dopamin, was wiederum eine Erweiterung der Blutgefäße im Penis und damit eine Erektion zur Folge hat.

Cialis war im November 2002 für Europa zugelassen worden. In den anderen europäischen Ländern soll Cialis laut Lilly in der kommenden Woche eingeführt werden. In den USA ist das Medikament noch nicht zugelassen, Lilly erwartet die Zulassung im Laufe des Jahres 2003

Quelle: medline u.a. Februar 2003

 

 

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