Multiple Sklerose - ein Krebsmittel verspricht Linderung

Eine Studie an rund 200 Patienten mit schwerer Multipler Sklerose (MS) hat ergeben, dass Mitoxantron, einKrebsmitte,l auch ihnen helfen kann. Das erklärte der Neurologe Prof. Hans-Peter Hartung von der Universität Düsseldorf. Der Wirkstoff solle in den nächsten Tagen in Deutschland als erstem europäischen Land auch zur Behandlung der chronischen Nervenentzündung zugelassen werden, kündigte Hartung an. Seiner Meinung nach könne Mitoxantron rund 70 Prozent aller MS-Patienten erkennbare Linderung im Verlauf der Krankheit bringen.

Weniger und schwächere Schübe

Patienten, die während der Studie Mitoxantron-Infusionen erhielten, hätten laut Hartung deutlich weniger MS-Schübe bekommen. Wenn Schübe auftraten, dann waren sie weniger schwer. Durch die lange Erfahrung mit dem Mittel in der Krebs-Behandlung seien die Nebenwirkungen des Präparats bekannt, zu denen auch mögliche Herzschädigungen gehörten, sagt der Neurologe. Deshalb sollten schwere MS-Fälle damit nicht länger als vier Jahre behandelt werden.

Ursachen für MS immer noch unbekannt

Mehr als 120.000 Menschen im Bundesgebiet leiden, nach Angaben der MS Gesellschaft an der häufigsten entzündlichen Erkrankung des Nervensystems, die verschiedene schwere Verlaufsformen hat. Sie kann durch Ausfälle im Hirn und Rückenmark zu mangelnder Koordination des Körpers sowie schließlich zu Bettlägerigkeit führen.

Ursachen für Multiple Sklerose sind noch nicht geklärt. Vermutlich handelt es sich um eine so genannte Autoimmunkrankheit, bei der das fehlgeleitete Immunsystem körpereigenes Gewebe attackiert.

Quelle: medline u.a. Februar 2003

 

 

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