Als Resonanz auf unseren Artikel vom 17.10.2003 erhielten wir einige völlig unterschiedliche Reaktionen: Einige Emailschreiber, offensichtlich wohl mit dem Vertrieb der Noni-Produkte der Morinda Inc. beschäftigt, priesen uns ihren Saft als den einzigen reinen und echten Noni Saft auf der Welt an. Doch wie sieht es damit wirklich aus?

Zwei dieser Schreiber wollten uns auch gleich in ihre Verkaufsstruktur einbauen, doch das ist bei uns nicht möglich, da DeaM eine reines Info-Portal ist und selbst nichts verkauft. Dies überlassen wir Verkaufs- und Versandprofis, die wir nach unseren Entscheidungskriterien in unser Portal einbauen und dann auch empfehlen.

Es meldeten sich inzwischen auch einige von den Abmahnungen der Morinda Inc. Betroffene, die ebenso wie wir nicht wahrhaben wollen, dass die Einfuhr eines Fruchtsaftes nur einem einzigen Anbieter erlaubt sein soll - ein Unding, wenn es wahr wäre.

Doch um welchen Saft geht es da eigentlich, der zur Zeit so viele Gemüter erregt? Das wollten wir nun wissen und haben dementsprechend recherchiert. Wer bietet denn nun den besten Noni-Saft an? Wir wissen es nicht, denn es gibt hier keine klaren Kriterien für einen besseren oder schlechteren Saft. Es gibt nur große Unterschiede in der Herstellung, die sich wie folgt darstellt:

Morinda Tahitian Noni® Saft Noni Saft eines anderen Herstellers (der Redaktion namentlich bekannt)

Plantagenfrüchte werden von Hand gepflückt.

Wildfrüchte werden von Hand gepflückt.
Samen und Schalen werden mechanisch aus dem Fruchtbrei entfernt. Gereinigte Früchte werden zum Nachreifen und natürlicher Saftextraktion 60 - 70 Tage gelagert.
Fruchtbrei wird pasteurisiert und in sterile Behälter gepackt. Natürlich extrahierter Noni Fruchtsaft wird pasteurisiert (2 Minuten bei 73º Celsius) und in Flaschen abgefuellt.
Fruchtbrei wird zur Saftherstellung mit Wasser natürlichen Geschmacksstoffen und Fruchtkonzentraten von Trauben und Blaubeeren gemischt. Es werden keine anderen Stoffe und kein Wasser in den Nonisaft gemischt.
Die resultierende Saftmischung (89% ist Nonifruchtbrei mit Wasser) wird pasteurisiert (3 Sekunden bei 87,7ºCelsius) und in Flaschen abgefüllt. Es wird nur einmal pasteurisiert.

Nach unserer Meinung ist der von der Morinda Inc. weltweit als "reiner Noni Saft" vertriebene Saft nicht wirklich rein, da er aus Fruchtbrei unter Zusatz von Wasser, Geschmacksstoffen und Fremdfruchtkonzentrat entsteht. Ähnlich wie die meisten Fruchtsaftdrinks, die in unseren Supermärkten angeboten werden. Ein wirklich reiner Fruchtsaft sollte aus der Frucht extrahiert und naturbelassen angeboten werden. Vor allem wenn damit auch noch Aussagen aus der Volksmedizin verknüpft werden, die sich auf die Frucht und ihre Inhalts- und Wirkstoffe beziehen.

Ob Wild- oder Plantagenfrüchte als Basis verwendet werden, da scheiden sich die Geister. Plantagenfrüchte gewähren eine relativ gleichbleibenden Qualität, bei Wildfrüchten kann sie doch beträchtlich schwanken. Dies kennt man auch bereits aus den unterschiedlichen Qualitäten von Aromaölen.

Wer inzwischen zum Noni-Trinker geworden ist oder es in Zukunft noch wird, weil er sich aus dem Saft der Morinda citrifolia eine Verbesserung seines Gesundheitszustandes verspricht, sollte aber unserer Meinung nach unbedingt darauf achten, nur naturbelassenen Saft zu sich zu nehmen. Dies gilt für alle Säfte aus Naturprodukten. ob Obst oder Gemüse, weil nur solche Säfte auch wirklich die Inhalts- und Schwebestoffe aufweisen, auf deren Wirkung es in der Volksmedizin letztendlich ankommt. Ein Anreichern mit Geschmacksstoffen und Konzentraten anderer Früchte ist eine immer mehr in Mode kommende Unart, um Säfte geschmacklich zu verbessern. Dies dient weniger den versprochenen Gesundheitseffekten sondern mehr dem höheren Umsatz, den ein gut schmeckendes Getränk eher produziert als ein bitterer Saft.

Wer nun wirklich den Noni-Saft in die EU einführen darf, das versuchen wir gerade über die in unserem Land zuständigen Behörden, Ämter und Ministerien klären. Wir von DeaM werden Sie darüber in den kommenden tagen weiter auf dem Laufenden halten.

Die Deam Redaktion, Oktober 2003

 

 

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