Gefährliche Zecken - Hirnhautentzündung droht

Das Risiko von Hirnhautentzündungen nach Zeckenstichen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg zufolge trägt in bestimmten Gebieten bereits eine von hundert Zecken den Erreger dieser so genannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in sich. 1991 sei es dagegen erst eine unter tausend gewesen.

Zecken sollten so schnell wie möglich von der Haut entfernt werden, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung. Je länger die Parasiten Blut saugen könnten, desto höher sei die Gefahr einer Ansteckung.

Innerhalb Deutschlands seien zu den üblichen Risikogebieten in Baden-Württemberg und Bayern auch neue in Hessen und Thüringen gekommen, berichtet das Nationale Referenzzentrum für durch Zecken übertragene Krankheiten. In Europa werde eine Ausweitung der Risikozone nach Skandinavien und ins Baltikum beobachtet.

Die meisten Infektionen mit dem FSME-Erreger verlaufen zwar folgenlos. Wenn die Erkrankung jedoch ausbricht und das Nervensystem befällt, führt sie in zwei Prozent der Fälle zum Tod. Zehn Prozent dieser Patienten erleiden zudem bleibende, teils schwere neurologische Schäden.

Weitaus häufiger als eine FSME-Infektion ist die von Zecken (Holzbock) übertragene Lyme-Borreliose. Sie kann je nach Stadium von Hautreizungen über grippeähnliche Symptome bis zu Gelenkentzündungen führen. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 50.000 bis 60.000 Menschen an Lyme-Borreliose. Die Infektion droht im gesamten Bundesgebiet.

 

 

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