Ob sich eine Akne entwickelt bzw. wie stark sie ausgeprägt ist, hängt von den Erbanlagen ab. Aber auch die seelische Verfassung und Umwelteinflüsse spielen bei der Entstehung der Akne eine Rolle. Mit dem richtigen Verhalten können Betroffene den Verlauf günstig beeinflussen, schreibt Dr. med. Ella Stancu im „Naturarzt“, Ausgabe 9/2004.

Eine Haut mit entsprechender Veranlagung bildet zuviel Talg, so dass sie fettig wird und ölig glänzend (Seborrhoe). Neigt die Haut außerdem zur Verhornung, verstopfen die Poren, es bilden sich Mitesser, Aknehaut entsteht, wenn sich Mitesser aufgrund einer bakteriellen Besiedelung entzünden und eitern.
Falsche Hautpflege mit fettreichen Kosmetika kann eine Akne auslösen, ferner Kontakt mit Öl, Teer und Pech (z.B. bei Straßenbauarbeitern). Unter der Einwirkung von B-Vitaminen (in Multivitaminsäften oder Vitamin-B-Brausetabletten) und Jodtabletten verschlimmert sich die Akne.
Der Verlauf der Akneerkrankung hängt von Lebensführung- und Gewohnheiten ab. Zu den allgemeinen Therapiegrundsätzen gehören:

  • Mitesser und Pickel nicht aufkratzen oder ausdrücken.
  • Stoffe meiden, die Akne provozieren oder verschlechtern können, also sowohl Lebensmittel (manche bekommen mehr Pickel von Schokolade oder fettem Essen) als auch Teer und Pech.
  • Das Rauchen einstellen. Es verschlechtert das Hautbild, indem sich die Hautporen vergrößern.
  • Für ausreichend Schlaf und Bewegung sorgen.
  • Täglich frische Luft und Sonne (ein Spaziergang reicht aus, keine ausgiebigen Sonnenbäder).

Zu empfehlen sind Gesichtsdampfbäder (mit Wasser, eventuell mit Zusatz von Kamillenlösung oder biologischem Akne-Gesichtsbad) ein- bis zweimal pro Woche für nicht länger als zehn Minuten. Zur regelmäßigen Gesichtsreinigung sollte lauwarmes Wasser verwendet werden, damit sich die Poren öffnen können. Wasser alleine reicht jedoch nicht aus, da das Talgdrüsensekret nicht wasserlöslich ist, daher sind seifenfreie Syndets oder leicht alkoholische Lösungen zu verwenden.

Vorsicht bei stärkeren alkoholischen Lösungen (ab 45 %): Sie trocknen die Haut zu stark aus, was dann reaktiv wieder zu vermehrter Talgbildung führt.

Umschläge mit Eichenrindenextrakt oder Waschungen mit Kamillentee (sowie Thymian, Salbei, Rosmarin und Ackerschachtelhalm) können die Haut beruhigen. Innerlich fördern stoffwechselwirksame Tees (Löwenzahn, Brennessel, Schachtelhalm usw..) und „Fastentees“ die Heilung. Sehr wirksam sind: eine Fastenwoche (beim ersten Mal nur mit ärztlicher Beratung) und die Beeinflussung der Darmflora durch Ernährung und eventuell die Gabe von Darmkeimpräparaten.

Quelle: „Naturarzt“, Ratgeber für ein gesundes Leben, September 2004

 

 

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