Beipackzettel warnen vor Wechselwirkungen mit Nahrungs- und Genussmitteln. Dies betrifft mehr als 5.000 im Handel erhältliche Medikamente.Sogar der Zeitpunkt der Einnahme der Medizin vor oder nach einer Mahlzeit kann die Wirkung erheblich beeinflussen, so der Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) in Bonn.

Die meisten Wirkstoffe würden zwar bei der Einnahme nach dem Essen durch die Bindung an Nahrungsbestandteile nur in geringen Mengen vom Körper aufgenommen. Allerdings könnten durch die verzögerte Entleerung des gefüllten Magens Medikamente auch vorzeitig gelöst werden und dadurch im anschließenden Darmabschnitt unerwünscht hohe Mengen eines Wirkstoffs aufnehmen.

Eine Veränderung der Wirkstoffaufnahme kann auch durch spezielle Nahrungsmittel ausgelöst werden. Milchprodukte können den Wirkstoff der Antibiotika herabsetzten. Auch eiweißreiche Nahrungsmittel, wie Fisch oder Hülsenfrüchte zusammen mit Antidepressiva eingenommen, können den Bluthochdruck steigern oder zu Hirnblutungen führen.

Andererseits können eingenommene Medikamente über einen längeren Zeitraum die Nährstoffaufnahme stören. So bewirkt z.B. die Acetylsalicylsäure, dass Vitamin C und Folsäure nicht ausreichend mit dem Essen aufgenommen wird.

Neue Veröffentlichungen im Juli 2005 weisen darauf hin, dass mehr als 6000 Menschen pro Jahr in der BRD an Medikamenten sterben, weil sie ohne Beachtung von Wechselwirkungen verabreicht werden. Das sollte uns allen zu denken geben!

 

 

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