Triglyceride sind unsere typischen Körperfette. Im Unterhautfettgewebe zum Beispiel tragen sie zur Temperaturisolierung gegen Kälte bei. Außerdem schützt ein gewisses Fettpolster unsere Knochen und inneren Organe vor Verletzungen. Triglyceride sind zudem unsere besten Energiespeicher: 1 kg Körperfett liefert etwa 7000 kcal Energie. Der normalgewichtige Erwachsene hat etwa 10 kg Fett, was einer Energiereserve von 70.000 kcal entspricht! Die Fähigkeit, Fett zu speichern, war in unserer Evolutionsgeschichte überlebensnotwendig, doch heute erweist sie sich bei entsprechenden Gewohnheiten als gefährlich. Einfache Abhilfe verrät Dr. med. Volker Schmiedel in der Naturarzt-Septemberausgabe.

Eine Energiezufuhr, die dauerhaft über dem Energieverbrauch liegt, führt zu Übergewicht. Triglyceride werden in den Fettpolstern gespeichert. Als Folge steigen die Triglyceridwerte im Blut häufig an. Die Blutwerte sollten bei Gesunden möglichst unter 200 mg/dl, bei Menschen mit weiteren Risikofaktoren oder bekannter Arteriosklerose unter 150 mg/dl liegen. Hohe Triglyceridwerte im Blut haben sich mittlerweile als unabhängige Risikofaktoren für Arteriosklerose und die damit verbundene Sterblichkeit erwiesen.

Meist geht ein erhöhter Triglycerid-Spiegel im Blut mit einem zu niedrigen HDL-Cholesterin einher. Das ist das „gute“ Cholesterin (Schutzcholesterin) im Gegensatz zum „schlechten“ LDL-Cholesterin. Niedriges HDL-Cholesterin ist ein weiterer Risikofaktor für Gefäßerkrankungen.
Übergewicht führt zu einem erhöhten Risiko für einige Krebsarten. Die Anzahl der Brustkrebsfälle, die auf das Konto von Fett (Übergewicht) zurückzuführen sind, übersteigt diejenigen durch die berüchtigte Hormonersatztherapie wahrscheinlich um ein Vielfaches! Wer eine Hormontherapie ablehnt, sollte auch etwas gegen sein Übergewicht tun.

Die beste Maßnahme zur Senkung der Triglyceride im Blut ist der Abbau von Übergewicht. Besonders das Heilfasten soll hier kurz erwähnt werden, da hierdurch die Triglyceride meist wie Schnee in der Sonne schmelzen. Die Blutwerte normalisieren sich oft innerhalb weniger Tage. Dies bleibt natürlich nur dann bestehen, wenn anschließend die Lebensweise, die zu den hohen Triglyceriden geführt hat, nicht wieder aufgenommen wird, daher folgende knappe Regeln:

  1. Weniger Fett: Die tägliche Fettzufuhr der Deutschen liegt bei mehr als 40 % der Nahrung pro Tag (inklusive „versteckter Fette“ in fertigprodukten), mehr als 30 % ist definitiv ungesund.
  2. Bessere Fettzusammensetzung: Omega-3-Fettsäuren wirken günstig, besonders ungünstig dagegen Transfettsäuren, die sich unter anderem in Frittierfett, billiger Margarine und Schokoriegeln finden.
  3. Alkohol reduzieren: Bei erhöhten Triglyceridwerten sollte der Alkoholkonsum deutlich unterhalb des berühmten Gläschens am Abend liegen.
  4. Bewegung im Ausdauerbereich („Laufen ohne zu schnaufen“): Ausdauersport senkt Triglyceride, Cholesterin und Blutdruck (und steigert auch noch das „gute“ Cholesterin).

Quelle: Naturarzt - Ratgeber für ein gesundes Leben, September 2004

 

 

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