Ein im menschlichen Sperma vorkommendes Protein erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Aidserreger HIV sehr stark. Das Protein formt sich zu so genannten Fibrillen) zusammen. Diese erleichtern es den Viren dann, die Wände der Körperzellen zu durchdringen.

Die Infektionsrate steigt durch die Fibrillen um ein Vielfaches. Eine Gruppe um den deutschen Wissenschaftler Frank Kirchhoff von der Universitätsklinik in Ulm hat dies in dem fachjournal "Cell" veröffentlicht. Die deutschen Forscher hatten ursprünglich nach Molekülen gesucht, mit denen sich eine Infektion verhindern lässt. Dabei stießen sie auf Bruchstücke eines bestimmten Enzyms, PAP genannt. Einzelne dieser im Sperma ständig vorhandenen Bruchstücke lagern sich zu sogenannten "Amyloid-Fibrillen" zusammen. In Testreihen fanden die Forscher heraus, dass die Fasern die Anlagerung der HI-Viren an die Zellwände und damit auch deren Eindringen in die Zellen förderte.

Die Ursache kennen die Forscher bislang nicht. Unklar ist auch, ob die Fasern im Sperma verschiedener Männer immer in gleicher Menge vorlägen. Möglicherweise kann ein Mittel, das die Bildung der infektionsfördernden Fasern hemme, zu
neuen Therapieansätzen genutzt werden.

Quelle: N-TV, medline u.a. Dezember 2007

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