Wie bereits mehrere Studien belegen, ist der HI-Virus in der Lage, sich mit rasender Geschwindigkeit zu verändern und so immer wieder der körpereigenen Immunabwehr zu entgehen.

Eine neue Studie an der University of Oxford zeigt nun auf, dass der AIDS-Erreger allengenetischen Bemühungen zuvorkommt, ein natürliches Schutzschild aufzubauen. Mit seiner extrem schnellen Mutation gibt er der Entwicklung von Impfstoffen besondere Problemlösungen auf. Wie die Oxforder-Studie aufzeigt, die in der FGachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, muss für jeden Impfstoff auch die Mutatuin des Virus in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden. Der für die Studie mitverantwortliche Wissenschaftler Philip Goulder bemerkte dazu: "Sogar in der kurzen Zeit, in der HIV beim Menschen vorkommt, leistet es beim Ausweichen unserer natürlichen Immunkontrolle eine effektive Arbeit. Das ist Hochgeschwindigkeits-Evolution innerhalb weniger Jahrzehnte."

Das Team um Philip Goulden untersuchte im rahmen der Studie die Erbinformationen und Virusstränge von 2800 HIV-Infizierten aus Nordamerika, der Karibik, Europa, Afrika, Australien und Japan. Die Forscher konzentrierten sich dabei vor allem auf die sogenannten Menschlichen Leukozyten-Antigen-Gene (HLA-Gene). Diese Gene kontrollieren bestimmte Proteine, die eine Alarm-Funktion haben und Eindringlinge wie etwa winzige HIV-Teilchen an die T-Zellen melden. Die T-Zellen, eine Art Schutzschild des Körpers, spüren das Virus auf und vernichten es.

Seit das HI-Virus als Aids-Erreger identifiziert wurde, fielen die zahlreichen unterschiedlichen Krankheitsverläufe besonders auf. Dies führen Experten auf genetische Merkmale zurück: Nur ein kleiner Unterschied im Erbmaterial - das Vorhandensein einer günstigeren Variante des HLA-Gens - kann dazu führen, dass der Ausbruch der Krankheit länger hinausgezögert werden kann.

Nun fand Goulders Team heraus, dass das Virus mutieren kann, wenn es auf die erfolgreichere Genvariante trifft. Die Forscher sprechen von einer "Flucht-Mutation". Wenn ein günstiges HLA-Gen in hohem Maß in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe vorhanden sei, gebe es ein hohes Maß an Mutation, erklärte einer der Co-Autoren der Studie, Rodney Philips.

Quelle: Nature, N-TV, medline u.a.März 2009

Weitere Informationen bei DeaM zum Thema AIDS: Krankheitsbild AIDS und Immunschwäche


 
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