Auch wenig hilft viel: Wer sich dreimal wöchentlich 15 Minuten bewegt, trägt ein erheblich niedrigeres Alzheimerrisiko als weniger aktive Zeitgenossen.

Zugegeben, nicht jeder ist eine Sportskanone. Doch die gute Nachricht lautet: Großer sportlicher Ehrgeiz ist vermutlich gar nicht nötig, um das Alzheimerrisiko drastisch zu senken. Das fanden jetzt Eric Larson und seine Kollegen von der Universität Washington heraus. Zwischen 1994 und 2003 verfolgten die Forscher die gesundheitliche Entwicklung von 1740 Senioren, die 65 Jahre oder älter waren – und allesamt geistig fit.

Zu Beginn der Untersuchungen berichteten die Teilnehmer über das Maß ihrer körperlichen Aktivitäten wie Gehen, Fahrradfahren, Wandern oder Krafttraining. Im Abstand von jeweils zwei Jahren untersuchten die Forscher die geistigen Funktionen der Freiwilligen. Insgesamt hatten 158 Teilnehmer zum Ende der Studie eine Demenzerkrankung entwickelt, davon litten 107 unter Alzheimer.

Vorteil für Aktive

Die Auswertung der Daten ergab einen verblüffenden Vorteil für die sportlicheren Probanden: Senioren, die sich mindestens dreimal wöchentlich sportlichen Aktivitäten widmeten, hatten ein um 32 Prozent niedrigeres Risiko, an Alzheimer oder anderen Demenzformen zu erkranken, als die weniger aktiven Teilnehmer. Offenbar reichten schon Sporteinheiten von 15 Minuten aus, um die geistige Fitness zu schützen.

Besser durchblutetes Hirn

Studienleiter Eric Larson vermutet, dass sportliche Betätigung den Blutfluss im Gehirn verbessert. „Frühere Forschungen haben gezeigt, dass eine schlechte Durchblutung des Gehirns Schäden verursachen kann“, so der Wissenschaftler. Schon leichte sportliche Aktivität könne das möglicherweise verhindern und die Regeneration in Mitleidenschaft gezogener Regionen unterstützten.

„Selbst wenn Sie älter 75 Jahre sind und zuvor nie Sport getrieben haben, könne Sie noch von regelmäßiger Bewegung profitieren“, so der Forscher.

Weitere Untersuchungen müssen jetzt die Theorie erhärten. Immerhin ist es möglich, dass andere, bisher unbekannte Faktoren, die die sportlichen Oldies gemeinsam hatten, die eigentliche Ursache für das niedrigere Demenzrisiko sind.

Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht.


Quellen: Eurekalert/BBC, medline u.a.
Oktober 2006

 

 

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