Eine wichtige Information für alle Diabetiker: Jede zweite Beinamputation ist unnötig!

Nach Ansicht von Fachärzten ist jede zweite Beinamputation bei Diabetikern unnötig. Durch einen rechtzeitigen Eingriff könnte die Hälfte der jährlich rund 20.000 Beinamputationen vermieden werden. So wird der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), Hans Schweiger, in der Presse zitiert. Schweiger weiter: Durchblutungsstörungen würden häufig gar nicht oder erst viel zu spät erkannt.

Wir haben zur Zeit mehr als vier Millionen Diabetiker in Deutschland. Diese Zahl ist geschätzt und andere Stellen gehen sogar von rund 6 Millionen aus. Jeder vierte dieser Diabetiker entwickelt früher oder später einen so genannten „diabetischen Fuß“. Hierbei sind die Gefühlsnerven beschädigt. Die Betroffenen merken oft gar nicht, wenn sie eine Verletzung am Fuß haben. Leiden nun diese Patienten zusätzlich noch unter Durchblutungsstörungen, verheilten diese Wunden wesentlich schlechter. Es kann zu einer Infektion kommen. Dies kann aber meist nur ein Facharzt feststellen, der häufig nicht hinzugezogen wird, so Schweiger: "Nicht einmal bei der Hälfte erfolgt vor der Amputation überhaupt eine Gefäßuntersuchung."

Die Fachmediziner raten deshalb Diabetes-Patienten, unbedingt die Meinung eines Spezialisten einzuholen. Bei den meisten Patienten kann durch andere Maßnahmen, etwa durch Legen eines Bypasses oder einer Dehnung der Gefäßverschlüsse mit Hilfe eines Ballon-Katheters, die Durchblutung wieder normalisiert werden. Dies unterstützt dann auch das Abheilen einer Wunde am Fuß. Die komplizierteste Gefäßoperation sei laut Schweiger billiger als eine Amputation inklusive aller Folgekosten. Wichtig ist auch, dass vor allem ältere und geschwächte Patienten so einen Eingriff wesentlich leichter verkraften als eine Amputation.

 

 

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