Krankheitsbild:

Die nach dem dänischen Röntgologen Holger Scheuermann benannte Erkrankung wurde von ihrem Namensgeber erstmals 1921 beschrieben. Bereits 1919 hatte auch der deutsche Orthopäde Alfred Schanz aus Dresden das gleiche Krankheitsbild allerdings schon einmal beschrieben. Damals lautete seine Bezeichnung "Lehrlingskyphose" und brachte dadurch eher zum Ausdruck, dass die Erkrankung vor allem bei jungen Burschen - weniger bei Mädchen oder Frauen - im Alter von etwa 14 bis 18 Jahren auftritt. Im Erwachsenenalter erscheint sie dann nicht mehr.

Es handelt sich dabei um eine krankhafte Veränderung der Brustwirbelsäule, die sich weiter als normal biegt. Im Normalfall hat der so Erkrankte nur leichte Kreuz- oder Rückenschmerzen, seine Haltung verschlechtert sich, der Rücken beugt sich minimal vor, die Schultern hängen nach vorn.

In schweren Fällen kann sich ein leichter Buckel unterhalb der Schultern bilden, doch das ist absolut die Ausnahme.

Etwa zwei Drittel der Erkrankten bemerken die Krankheitssymptome kaum. Meist fällt ihrer Umwelt, der Familie, den Freunden oder Schulkameraden eher auf, dass sie schneller ermüden und lustloser werden. Dennoch ist die Erkrankung nicht "auf die leichte Schulter" zu nehmen, da die Verformung der Brustwirbelsäule später, etwa Mitte dreißig, dann zu chronischen Rückenleiden führen kann.

Bereits bei den ersten Verdachtsmomenten heißt es deshalb, sofort den Arzt aufzusuchen.

Nach neuen Erkenntnissen sind derzeit rund 30% aller männlichen Bundesbürger in ihrer Jugend einmal von der Scheuermann-Krankheit betroffen worden, doch nur bei etwa 3 bis 4% der männlichen Bevölkerung lassen sich ausgeprägte Symptome oder bleibende Schäden nachweisen.


  Fachliteratur zum Thema:

Alternative Wege der Heilung - Helmut Isert >>

 

mögliche Therapieformen:

Die Krankheit selber kann nur von einem Arzt behandelt werden. Gegen eventuelle Schmerzen im Rückenbereich helfen die unter Rückenschmerzen beschriebenen Maßnahmen.