Das Trocknen ist die älteste und dabei einfachste Firm der Haltbarmachung. Vor allem Kräuter, aber auch einige Obst- und Gemüsearten eignen sich hierfür besonders. In früherer Zeit, und heute auch noch bei einigen Urvölkern, wurden und werden auch Fisch, Fleisch und Geflügel getrocknen, doch diese Kost vertragen die empfindlichen Mägen der modernen Industriemenschen nicht mehr so gut. Es droht die Gefahr, dass es durch Fäulniserrreger in der getrockneten Ware dann zu stärkeren Magenverstimmungen bis hin zur Lebensmittelvergiftung kommen kann.

Kräuter sowie bestimmte Obst- und Gemüsesorten bieten sich aber für diese Form der Haltbarmachung an. Sie behalten dabei ihr Aroma, können preiswert selbst haltbar gemacht werden und lassen sich dann einfach lagern. Wir unterscheiden hierbei in zwei Verfahrensmöglichkeiten:

  • Trocknen in Luft und Sonne
  • Trocknen im speziellen Ofen oder Backofen

Trocknen in Luft und Sonne

Die einfachste Art der Haltbarmachung ist das Trocknen an der Sonne. Hierzu legen Sie das ausgewählte Obst odet Gemüse nebeneinander auf eine Holzhorde. Sie sollten dabei aber darauf achten, dass sich die Obst- oder Gemüseteile nicht berühren. Die Horde mit dem Trocknungsgut stellen Sie dann an einem sonnigen und möglichst luftigen Ort ins Freie. Dies ist natürlich nur im Sommer möglich, wenn eine möglichst niedrige Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Sie können zum Schutz gegen Insekten auch ein dünnes Netz über das Trockengut spannen.

Eine auch heute noch in einigen teilen Europas verbreitete Form des Trocknens von Obst ist die sog. "Obstkette". Sie entsteht, indem Apfelscheiben, Pflaumen, Feigen und Zwetschgen auf dünne Bindfäden gezogen werden, die man dann zum Trocknen in die Sonne hängt. Diese Ketten sehen dann besonders dekorativ aus und lassen sich zur weiteren Lagerung einfach in einem kühlen, dunklen Raum aufhängen.

Zum Trocknen und Lagern von Kräutern sollten Sie einige altbewährte Tipps beachten:

  • Schneiden Sie die frischen Kräuter am besten frühmorgens, wenn der Tau gerade abgetrocknet ist. Dann bleibt das Arome grossteils erhalten. Die Kräuter breiten Sie dann ebenfalls auf einer Horde aus, stellen diese dann aber in den Schatten - nicht in die pralle Sonne. In der Sonne trocknen die Kräuterblätter nur rasch aus und trocknen nicht wirklich. Auch der für Kräuter ausgewählte Platz sollte möglichst luftig sein.
  • Sie können Kräuter in grösseren Mengen auch zu Bündeln zusammenbinden und zum Trocknen über eine Leine hängen. So können sie dann im Luftzug trocknen. Auch hierbei stets einen schattigen Ort wählen.
  • Die getrockneten Kräuter sollten Sie dann in verschliessbaren Dosen oder Gläsern aufbewahren, die sie genau mit Inhaltsangabe und Datum beschriften, damit es später beim Würzen nicht zu unanagenehmen Überraschungen kommt.
  • Je nach eigenem Wunsch können die Kräuter auch vor dem Verpacken in Dosen fein gehackt werden. Damit sind sie später einfacher dosierbar.
 
<< zurück zum Ernährungs-Index | weiter: Trocknen im Backofen >>