Drei neue internationale Studien belegen:
Maßvolle Biertrinker bekommen seltener einen Herzinfarkt

Durch maßvollen Biergenuss kann das Risiko eines Herzinfarktes erheblich gesenkt werden. Das belegen drei neue Studien aus Italien, Griechenland und den USA, die sich sowohl mit gesunden Menschen als auch mit bereits an einer Herzkrankheit leidenden beschäftigt haben.

Maßvoller Alkoholgenuss und seine positiven Auswirkungen
Die umfangreichste Studie kommt aus Italien: Ein Forscherteam1 hat zahlreiche bestehende wissenschaftliche Studien zu diesem Thema verglichen: 15 Untersuchungen aus 18 Jahren (1983-2001), in denen der Zusammenhang zwischen moderatem Bierkonsum und positiven Auswirkungen auf die Gesundheit beobachtet wurde. Insgesamt hatten an diesen Studien 208.036 Personen
teilgenommen. Die Italiener bestätigen die bekannte „U-förmige Kurve“ (s. Anlage) der Sterblichkeitsrate: Verglichen mit Abstinenzlern erleiden maßvolle Biertrinker nur halb so oft einen Herzinfarkt. Auch wenn andere Todesursachen eingeschlossen werden, zeigt sich, dass Biertrinker länger leben als Abstinenzler. Dies gilt allerdings nur für mäßigen Alkoholgenuss; bei höheren Alkoholmengen steigt die Gesamtsterblichkeit wieder an, und zwar auf denselben Wert wie bei Menschen, die keinen Alkohol trinken.

Für diese Risikoverringerung gibt es sehr gut erforschte Gründe: Hauptursache ist die Erhöhung des „guten Fettes“ (HDL-Cholesterin) im Blut, das die Arterienverkalkung mindert. Der Alkohol spült überschüssiges Cholesterin aus den Zellen und Blutgefäßen und vermindert so die Gefahr von Bluthochdruck und die Bildung von Blutgerinnseln. Je höher der Anteil an „gutem“ Cholesterin im Blut ist, desto geringer ist die Arterienverkalkung und desto weniger Herzinfarkte treten auf. Schon ein Glas Bier täglich steigert den HDL-Wert um 4 %.

32 % weniger Herzinfarkt-Risiko
Die zweite neue Studie2 beschäftigt sich ebenfalls mit gesunden Menschen; sie kommt aus den USA: Eine Langzeitstudie aus Boston, an der 38.077 gesunde Männer teilnahmen, erbrachte das Ergebnis: Männer mit moderatem Alkoholgenuss waren die Gruppe mit einem um 32 % geringeren Herzinfarkt-Risiko gegenüber Abstinenzlern oder übermäßigen Alkoholkonsumenten.

Auch bei Erkrankten verringert Alkohol das Herzinfarkt-Risiko
Studie Nummer 33 wurde in Piräus/Griechenland gemacht. Sie beschäftigte sich mit bereits erkrankten Menschen und kommt zum gleichen Ergebnis. Dr. Michael Zairis vom Tzanio Hospital untersuchte 465 Patienten, die an Angina pectoris erkrankt waren. Während der dreijährigen Beobachtungszeit erlitten 16 % davon einen Herzinfarkt, mussten wegen der sich verschlechternden Krankheit in die Klinik oder starben. Dr. Zairis stellte einen Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum seiner Patienten fest: 36 % aller Patienten hatten vor der Untersuchung angegeben, mäßig Alkohol zu konsumieren. Der Unterschied war eklatant: Abstinenzler erlitten knapp doppelt so häufig eine lebensbedrohliche Herzkrankheit wie Menschen mit mäßigem Alkoholkonsum. Als Ursache wird vermutet, dass der Alkohol die CRP-Werte, also die Blutfette, die Entzündungen bekämpfen, verbessert.

1 „Meta-analysis of wine and beer consumption in relation to vascular risk Circulation“,
Augusto Castelnuovo, 2002
2 „Roles of drinking pattern and type of alcohol consumed in coronary heart disease in men“,
New England Journal of Medicine, Vol 348, 02/2003
3 „Generation-Studie“, Dr. Michael Zairis, Tzanio Hospital, Piräus/Griechenland, 2002

 

 

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