L-Carnitin und seine Wirkungen

L-Carnitin ist eine für den menschlichen Stoffwechsel notwendige Substanz. Sie ermöglicht den Transport langkettiger Fettsäuren über die innere Mitochondrienmembran zu der Stelle, an der ihre energetische Verwertung stattfinden soll. Ohne L-Carnitin kann keine energetische Verwertung dieser Fettsäuren stattfinden. Weil das L-Carnitin für den Transport verantwortlich zeigt hat man es mit dem englischstämmigen Fachbegriff „Carriersubstanz“ belegt.

Carnitin wird aus den essentiellen Aminosäuren Methionin und Lysin gebildet, die in Kapitel 1 dieses Buches bereits erläutert wurden. Dieser Vorgang findet in der Leber, den Hoden und als Vorstufe in den Nieren statt. Die Carnitinbildung im Organismus ist aber sehr begrenzt und noch von verschiedenen anderen Faktoren abhängig. Hierzu zählen vor allem die Vitamine C, B6 (Pyridoxin) und Niacin (alte Bezeichnung Vitamin B3) sowie Eisen. Chemisch betrachtet wird Carnitin als ein Derivat der Buttersäure eingestuft und mit der Bezeichnung Trimethyl-gamma-aminobeta-hydroxybuttersäure belegt. Da lässt sich der Begriff Carnitin vom Normalbürger schon einfacher aussprechen und deshalb bleiben wir auch weiter dabei.

Bei ausgewogener Ernährung, zu der auch Fleisch, Fisch und Geflügel gehören sollte, kann unser Körper täglich zwischen 100 und 300 mg Carnitin aufnehmen. Da aber Carnitin eine Substanz mit großer physiologischer Wirksamkeit ist, hat der Organismus eine Carnitinreserve angelegt. So kann er auch in kurzen Mangelzeiten auf die wichtige Substanz zurückgreifen. Dieses Reservereservoir ist im Normalfall mit etwa 20 bis 25 g Füllung versehen. Im Körper verteilt Carnitin sich wie folgt:

• Skelettmuskel 95,5% 19,000 g
• Herzmuskel 1,0% 0,200 g
• Leber 3,0% 0,600 g
• Nieren 0,3% 0,060 g
• Plasma 0,2% 0,029 g
(Quelle: LONZA)

November 2003

 

 

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