Hepatitis: Naturheilkundliche Begleittherapie
Die schulmedizinische Behandlung der chronischen Hepatitis mit Interferon und
Ribavirin ist sehr teuer (mehr als 10.000,- Euro) und nebenwirkungsreich. Bei
zahlreichen Patienten muss sie daher vorzeitig abgebrochen werden. Die naturheiulkundliche
Therapie soll Bestandteile jeder Hepatitisbehandlung sein. Sie kann mit schulmedizinischen
Maßnahmen kombiniert werden und helfen, Nebenwirkungen zu begrenzen.
- Ernährung: Hepatitispatienten sollten fettarm, bekömmlich
und vollwertig essen. Der Erkrankte merkt sehr schnell, was ihm bekommt und
was nicht. Alkohol sollte strikt gemieden werden, ebenso auch Rauchen und
Kaffee, damit die Leber mit dem Abbau dieser Gifte nicht zusätzlich überfordert
wird.
- Gewürze: Eine starke Stimulation für Leber und
Galle geht von bitteren sowie scharfen Gewürzen aus: Ingwer, Meerrettich,
Pfeffer, Senf, Oregano, Zimt, Nelken und Koriander. Besonders hilfreich ist
die Gelbwurz, die sich auch in der Gewürzmischung "Curry" wiederfindet.
Reichern Sie den Speiserlan außerdem mit bitteren Salaten und Gemüsen
an (Chicoree, Endivien).
- Heilpflanzen: Eine der wichtigsten Heilpflanzen für
die Leber ist die Artischocke. Sie schützt vor freien Radikalen, die
bei jeder Entzündung vermehrt freigesetzt werdeb und die Zellen angreifen.
Das Verspeisen von Artischockenböden hilft hier nicht weiter, da die
entscheidenden Substanzen in den Blättern konzentriert sind. Wählen
Sie daher ein hoch dosiertes Artischockenpräparat. Als weitere Leberschutzpflanze
steht die Mariendistel zur Verfügung. Sie stimuliert die Synthese bestimmter
Eiweiße und ist bei bereits eingeschränkter Leberfunktion oder
Anzeichen für eine beginnende Zirrhose indiziert.
- Orthomolekulare Medizin: Bei einer chronischen Infektion
benötigen wir bestimmte Nährstoffe in hoher Dosierung, da die dauerbelastung
des Immunsystems besteht. Vitamin C (3 - 10 g täglich) stärkt das
Immunsystem, wirkt antioxidativ und hemmt das Virenwachstum. Vitamin E (250
-260 mg täglich) stärkt das Immunsystem, wirkt ebenfalls antioxidativ
und ergänzt Vitamin C. B-Vitamine (besonders Folsäure , 1 mg täglich,
und B12, 300 µg) sind wichtig für die Zellteilung und damit für
die Regeneration des Immunsystems. Zink (20 - 40 mg) regt die Immunzellen
an und verkürzt Infektionen. Es unterstützt die Interferonwirkung.
Selen ( 100 - 200 µg) regt die Immunzelleb an und wirkt antioxidativ.
- Homöopathie: Homöopathische Mittel werden vor
allem bei der ( in der Regel unkompliziert verlaufenden ) Hepatitis A eingesetzt.
Wenn Symptomatik und Arzneimittelbild übereinstimmen, ist jedoch auch
bei anderen Formen der Hepatitis ein Therapieversuch gerechtfertigt. In die
engere Wahl kommen häufig folgende homöopathische Einzelmittel:
Chelidonium, China, Lachesis, Mercurius dulcis, Natrium sulfuricum und Podophyllum.
Auch homöopathische Komplexmittel können helfen.
Quelle: Naturarzt-Newsletter 2/2004 |
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