Hepatitis: Naturheilkundliche Begleittherapie

Die schulmedizinische Behandlung der chronischen Hepatitis mit Interferon und Ribavirin ist sehr teuer (mehr als 10.000,- Euro) und nebenwirkungsreich. Bei zahlreichen Patienten muss sie daher vorzeitig abgebrochen werden. Die naturheiulkundliche Therapie soll Bestandteile jeder Hepatitisbehandlung sein. Sie kann mit schulmedizinischen Maßnahmen kombiniert werden und helfen, Nebenwirkungen zu begrenzen.

  1. Ernährung: Hepatitispatienten sollten fettarm, bekömmlich und vollwertig essen. Der Erkrankte merkt sehr schnell, was ihm bekommt und was nicht. Alkohol sollte strikt gemieden werden, ebenso auch Rauchen und Kaffee, damit die Leber mit dem Abbau dieser Gifte nicht zusätzlich überfordert wird.
  2. Gewürze: Eine starke Stimulation für Leber und Galle geht von bitteren sowie scharfen Gewürzen aus: Ingwer, Meerrettich, Pfeffer, Senf, Oregano, Zimt, Nelken und Koriander. Besonders hilfreich ist die Gelbwurz, die sich auch in der Gewürzmischung "Curry" wiederfindet. Reichern Sie den Speiserlan außerdem mit bitteren Salaten und Gemüsen an (Chicoree, Endivien).
  3. Heilpflanzen: Eine der wichtigsten Heilpflanzen für die Leber ist die Artischocke. Sie schützt vor freien Radikalen, die bei jeder Entzündung vermehrt freigesetzt werdeb und die Zellen angreifen. Das Verspeisen von Artischockenböden hilft hier nicht weiter, da die entscheidenden Substanzen in den Blättern konzentriert sind. Wählen Sie daher ein hoch dosiertes Artischockenpräparat. Als weitere Leberschutzpflanze steht die Mariendistel zur Verfügung. Sie stimuliert die Synthese bestimmter Eiweiße und ist bei bereits eingeschränkter Leberfunktion oder Anzeichen für eine beginnende Zirrhose indiziert.
  4. Orthomolekulare Medizin: Bei einer chronischen Infektion benötigen wir bestimmte Nährstoffe in hoher Dosierung, da die dauerbelastung des Immunsystems besteht. Vitamin C (3 - 10 g täglich) stärkt das Immunsystem, wirkt antioxidativ und hemmt das Virenwachstum. Vitamin E (250 -260 mg täglich) stärkt das Immunsystem, wirkt ebenfalls antioxidativ und ergänzt Vitamin C. B-Vitamine (besonders Folsäure , 1 mg täglich, und B12, 300 µg) sind wichtig für die Zellteilung und damit für die Regeneration des Immunsystems. Zink (20 - 40 mg) regt die Immunzellen an und verkürzt Infektionen. Es unterstützt die Interferonwirkung. Selen ( 100 - 200 µg) regt die Immunzelleb an und wirkt antioxidativ.
  5. Homöopathie: Homöopathische Mittel werden vor allem bei der ( in der Regel unkompliziert verlaufenden ) Hepatitis A eingesetzt. Wenn Symptomatik und Arzneimittelbild übereinstimmen, ist jedoch auch bei anderen Formen der Hepatitis ein Therapieversuch gerechtfertigt. In die engere Wahl kommen häufig folgende homöopathische Einzelmittel: Chelidonium, China, Lachesis, Mercurius dulcis, Natrium sulfuricum und Podophyllum. Auch homöopathische Komplexmittel können helfen.

Quelle: Naturarzt-Newsletter 2/2004

 

 

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