Verfechter von so genannten Low-Carb-Diäten wie Atkins, South Beach & Co.empfehlen, Getreideprodukte weitgehend vom Speisezettel zu streichen. Wer auf Vollkornbrot und -nudeln, Getreideflocken und Naturreis verzichtet, nimmt aber zu wenig Ballaststoffe auf. Diese bieten Studien zufolge jedoch einen wichtigen Schutz gegen Diabetes und Dickdarmkrebs.

Erst kürzlich veröffentlichten Forscher der Schule für Public Health in Harvard Ergebnisse einer Langzeitstudie an Krankenschwestern: Sie beobachteten, dass diejenigen, die mehr Ballaststoffe (25 g) aufnahmen - insbesondere aus Getreideprodukten - wesentlich seltener an Diabetes erkrankten als solche, die wenig Ballaststoffe (13 g) zu sich nahmen. Darüber hinaus schützt eine hohe Ballaststoffzufuhr vor der Entstehung von Dickdarmkrebs.

Dies ist ein Ergebnis der EPIC-Studie, einer groß angelegten europäischen Studie zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebsentstehung. Getreideprodukte sind neben Gemüse und Obst die wichtigsten Ballaststofflieferanten. Ein weitgehender Verzicht auf Getreideerzeugnisse - so wie es in kohlenhydratarmen Diäten empfohlen wird - führt zu einer verringerten Ballaststoffzufuhr, was sich nur teilweise durch einen höheren Gemüse- und Obstverzehr ausgleichen lässt.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Ballaststoffzufuhr von 30 Gramm pro Tag lässt sich so kaum erreichen. Brot und Nudeln aus Vollkorn, Getreideflocken und Naturreis sollten daher auch in einer Low-Carb-Diät nicht völlig fehlen.

Quelle: Apotheken Umschau, August 2004

 

 

>zurück zum Archiv-Index