Sechs Monate lang Muttermilch zu trinken schützt Babys möglicherweise doch nicht vor Allergien. Zwei neue Studien kommen allerdings zu widersprüchlichen Ergebnissen.

Ganz im Gegenteil: Kinder, die erst relativ spät zum erstenmal Eier aßen, bekamen sogar häufiger allergische Ekzeme.

Das ist das Ergebnis einer neuen Studie mit 642 Kindern von Anne Zutavern und Kollegen von der Universität München. Die Untersuchung veröffentlichten die Ärzte jetzt in dem Fachmagazin „Archives of Disease in Childhood“.
Dazu beobachteten die Mediziner Kinder bis zum Alter von fünfeinhalb Jahren. Sie notierten, welche feste Nahrung die Kinder in den ersten zwölf Lebensmonaten erhielten, und dokumentierten allergische Symptome. Die Mehrheit der untersuchten Kinder hatte mindestens ein Elternteil mit einer Allergie oder Asthma.

Eine andere Untersuchung aus Großbritannien dagegen zeigte, dass zumindest Frühgeborene von einer strikt allergiearmen Kost profitieren. Dazu beobachtete Jane Morgan von der University of Surrey in Guildford 257 Frühchen. Erhielten die Kinder innerhalb der ersten 17 Lebenswochen vier oder mehr verschiedene feste Nahrungsmittel, litten sie häufiger an Allergien.

Wissenschaftler gehen angesichts der unterschiedlichen Ergebnisse davon aus, dass es schwierig ist, Eltern allgemeine Empfehlungen für die Ernährung ihrer Kinder zu geben. In künftigen Studien müsse man weitere Faktoren berücksichtigen.

Quelle: Medical Tribune u.a. September 2004

 

 

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