Weltweit haben sich mindestens 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Um allen Betroffenen eine Therapie zu ermöglichen, forderte die Weltorganisation nun eine deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel.

Die Zahl der weltweiten Neuinfektionen mit dem HI-Virus steigt nach Angaben der Vereinten Nationen noch immer schneller als die Zahl derer, die eine antiretrovirale Therapie beginnen. Wenn nicht rasch deutlich mehr Menschen Zugang zu derartigen Medikamenten erhielten, werde die Belastung einzelner Haushalte und ganzer Gesellschaften durch Aids weiter steigen, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Montag zum Auftakt einer mehrtägigen Debatte der Vereinten Nationen über Aids-Vorbeugung in New York.

Nach einem UN-Bericht beginnen sich die Investitionen der vergangenen zehn Jahre in den weltweiten Kampf gegen die Immunschwächekrankheit auszuzahlen. Demnach ist sowohl die Zahl der Aidstoten als auch die der Neuinfektionen rückläufig. Dennoch warnten die Vereinten Nationen vor einem Nachlassen der Bemühungen.

Tausende Menschen infizieren sich täglich

«Jeden Tag werden rund 7000 Menschen unnötiger Weise mit HIV infiziert, weil sie keinen Zugang zu bewährten Maßnahmen gegen eine Übertragung haben», sagte der Chef des Aidsprogramms der Vereinten Nationen, Peter Piot, in New York. Es sei deshalb notwendig, dass die Präventionsmaßnahmen weiter verstärkt würden

In dem Bericht kommt Ban zu dem Schluss, dass ein Erreichen des Millenniumsziels, bis 2010 allen Betroffen Zugang zu einer modernen Therapie und Pflege zu ermöglichen, ohne eine erhebliche Aufstockung der Finanzmittel nicht möglich sei. Trotz der rund 10 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 6,3 Milliarden Euro), die allein im vergangenen Jahr investiert wurden, drohe sich die Lücke zwischen den vorhandenen Finanzmitteln und dem Bedarf weiter zu vergrößern. So sei die Zahl der Neuinfektionen 2007 um das Zweieinhalbfache schneller gestiegen als die der Menschen, die Zugriff auf lebensverlängernde Medikamente erhalten haben.

Im vergangenen Jahr hätten sich 2,5 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, eine Million Menschen hätten eine entsprechende Therapie begonnen, sagte Ban. Nach Zahlen der Uno starben 2007 rund 2,1 Millionen Menschen an Aids. Weltweit tragen mindestens 33 Millionen Menschen das Virus. Darüber hinaus haben laut Uno Menschen, deren Immunsystem durch HIV geschwächt ist, ein 50 Mal höheres Risiko als andere, an Tuberkulose zu erkranken.

Quelle:dpa, AP, UN, Netzeitung u.a. Juni2008

Weitere Informationen bei DeaM zum Thema AIDS: Krankheitsbild AIDS und Immunschwäche


 
> Index AIDS