Tübinger
Wissenschaftler haben möglicherweise einen neuen Ansatz zur Behandlung
von Alzheimer gefunden. In Versuchen mit genetisch veränderten Mäusen
fanden sie heraus, dass ein bestimmtes Protein die schädlichen Ablagerungen
im Gehirn der Tiere (Plaques) reduzieren kann.
Plaques stören die Kommunikation zwischen den Nervenzellen und sie
schlimmstenfalls töten. Die Ergebnisse der Forscher vom Hertie-Institut
für klinische Hirnforschung (HIH) der Universität Tübingen
sind im Journal „Nature Genetics“ veröffentlicht. Zeitgleich
wurde dort eine Studie US-amerikanischer Forscher um Efrat Levy von der
New York University School of Medicine publiziert, die zu ähnlichen
Schlussfolgerungen gelangten.
Die Gruppe um Mathias Jucker verwendeten für ihre Studie Mäuse,
die im Alter die typischen Plaques im Gehirn bilden. Die Wissenschaftler
schleusten ein Gen für das menschliche Protein Cystatin C ins Erbgut
der Tiere. Diese stellten das neue Protein daraufhin vermehrt her –
und bildeten in der Folge nur noch die Hälfte der Plaques aus als
die nicht veränderten Kontrolltiere ohne das menschliches Cystatin
C. Alzheimerpatienten weisen gehäuft eine bestimmte Variante des
Cystatin C-Gens auf. Die Betroffenen hätten daraufhin geringere Mengen
des Proteins.
Analysen hätten gezeigt, dass das Protein an einen Hauptbestandteil
der Ablagerungen, das beta-Amyloid, binde und so dessen Anhäufung
verhindere. In weiteren Studien müsse nun geprüft werden, ob
eine Erhöhung des Cystatin C-Spiegels die Bildung der Plaques auch
beim Menschen reduziert. Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz.
Dabei sterben viele Nervenzellen, in der Folge leiden die Patienten unter
Gedächtnisstörungen. Der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge
leben hierzulande gegenwärtig mehr als eine Million Demenzkranke,
rund zwei Drittel von ihnen sind von Alzheimer betroffen.
Quelle: UKT, Nature
Genetics, N-TV u.a. November 2007
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