Asthma stört nicht nur die Atmung: Kinder mit der chronischen Lungenerkrankung zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten als ihre gesunden Spielkameraden.

Wie sehr eine chronische Erkrankung Psyche, Persönlichkeit und soziale Kontakte belasten kann, zeigt eine aktuelle Studie der Universität Rochester. Jill S. Halterman und ihre Kollegen werteten dazu die Daten von mehr als 1600 Kindergartenkindern aus. 15 Prozent von ihnen litten häufig oder vereinzelt unter Asthmasymptomen.

Schüchtern oder aggressiv

Dabei zeigte sich, dass Kinder mit schwererem Asthma deutlich häufiger verhaltensauffällig waren als gesunde Kinder. Sie gaben sich ängstlicher und schüchterner, schlossen weniger schnell Freundschaften, konnten sich schlechter konzentrieren oder waren aggressiver. Auch leichtes Asthma fordert seinen Tribut: Selbst Kinder mit nur vereinzelt auftretenden Atembeschwerden verhielten sich öfter auffällig als ihre beschwerdefreien Spielkameraden. Allerdings war der negative Effekt unter ihnen viel weniger ausgeprägt als unter den stärker betroffenen Kindern. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forscher jetzt im Fachmagazin „Pediatrics“.

Stress fördert Störungen

“Der Stress, den die Erkrankung mit sich bringt, kann Verhaltensstörungen fördern“, schließt Jill Halterman aus den Ergebnissen. Offenbar ist es für die Kinder sehr belastend, wenn sich in der Familie alles um die Erkrankung dreht. Umgekehrt könnten Verhaltensstörungen das Krankheitsbild verschlechtern.

Die Wissenschaftlerin legt den Eltern asthmakranker Kinder daher nahe, neben den Symptomen auch die psychische und soziale Entwicklung der Kinder aufmerksam zu verfolgen. Besonders wichtig sei es, das Verhalten jüngerer Kinder im Auge zu behalten – damit Probleme in der Schule später gar nicht erst auftreten.

Quelle: Focus online, medline u.a. März 2006

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